UNFOLLOW – Wie Instagram unser Leben zerstört!

UNFOLLOW Wie Instagram unser Leben zerstört

Das Buch „Unfollow – Wie Instagram unser Leben zerstört“ von Nina Schink habe ich letzte Woche zufällig in der Buchhandlung entdeckt. Der Titel hat mich direkt angesprochen, nach kurzem blättern im Buch wurde ich dann auch schon neugierig.

Nina erzählt über ihre eigenen Erfahrungen mit Instagram, persönlichen Erlebnissen und reflektiert über ihre Treffen mit verschiedensten Influencern. Aufgrund ihres Jobs als Journalistin belegt Nina ihre Gedanken mit erlebten Beispielen aus der „Bloggerina Szene“, wie sie diese Branche selbst bezeichnet.
Die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, erzählt offen und ehrlich von ihrer Vergangenheit und dem Zwang auf Instagram einem perfekten Bild seinesgleichen zu präsentieren.
Das Buch regt zum reflektieren des eigenen Nutzerverhaltens in der App Instagram an. Nina erklärt schonungslos ehrlich von ihrer Sucht einer perfekten Selbstdarstellung und dem Wunsch auf Instagram anerkannt zu werden.
Gleichzeitig spricht sie ein, in meinen Augen, sehr wichtiges Thema unserer Gesellschaft an. Wir (und damit meine ich vor allem uns junge Mädls) konsumieren die App oft mehrmals täglich und lassen uns vom scheinbar perfekten Leben anderer berieseln. Ganz unweigerlich führt dies dazu, dass man sich mit den Influencerinnen vergleicht und dadurch das eigene Selbstwertgefühl sinkt.
Ob man das Buch lesen sollte oder nicht, hängt – meiner Meinung nach – ganz individuell von dem eigenen Interesse an der App Instagram ab.

Da ich mich sowohl nicht zu großen Influencern zähle, als auch nicht unbedingt nur als „Hobbynutzer“ möchte ich dieses Thema gerne von beiden Seite beleuchten.
Zum einen stimmte ich Nina absolut zu und empfinde die perfekte Darstellung der Influencer auch oftmals frustrierend. Während die meisten von uns einem nine to five Job nachgehen und hart für ihr Geld arbeiten, scheint den Influencern alles hinten nach geschmissen zu werden.
Luxusurlaube auf den Malediven scheinen zum daily business genauso dazu zu gehören, wie eine Vielzahl an Markentaschen zu besitzen.
Ich konsumiere Instagram recht bewusst und schaffe es mein Selbstwertgefühl nicht von einer App beeinflussen zu lassen. Allerdings kenne ich selbst Momente bei denen ich zuhause im Pyjama im Bett liege, unendlich müde und gestresst bin. In solchen Momenten Instagram Stories von Influencern zu sehen, welche gerade unter Palmen liegen, ein neues Produkt herzeigen und gleichzeitig für ihren Luxusurlaub und die damit verbunden Werbung auch noch Geld bezahlt zu bekommen, tut einfach nicht gut. Deshalb schränke ich meinen Konsum in solchen Zeiten bewusst ein und verzichte auf die App. Am Ende des Tages sehen wir nur einen Bruchteil des Lebens von diesen Personen und haben keinen Schimmer wie es hinter dieser Fassade aussieht.
Nina schreibt in ihrem Buch über „mehr Schein als Sein“ und erzählt von ihren Begegnungen mit großen Bloggern. Während es auf Instagram so erscheint, als ob gerade eine coole Party an der angesagtesten Location steigt und scheinbar die ganze Bloggerina Clique versammelt ist, sieht es im wahren Leben ganz anders aus.
Eine bekannte Influencerin steht in der Ecke und freut sich darüber, dass Nina mit ihr quatscht und sie nicht weiter alleine “herumgurken” muss.
Auf Instagram sieht man allerdings genau diese Bloggerin mit all ihren Kollegen (bzw. gefühlt ihren besten Freundinnen) Spaß haben und die Party in vollen Zügen zu genießen.
Dieses praktische Beispiel zeigt mir wiedermal wie verzerrt die Wahrnehmung auf Instagram gegenüber den tatsächlichen Geschehnissen ist.
Ich denke, dass wir uns ganz bewusst selbst dafür entscheiden sollten wie viel Zeit wir der App schenken wollen.

Wie ihr wahrscheinlich wisst, betreibe ich meinen Blog und Instagram Account, unter anderem, auch beruflich. Was damals mit einem Hobby begann, hat sich über die Jahre zu einem kleinen Business entwickelt. An dieser Stelle möchte ich gleich festhalten, dass ich das alles nur nebenberuflich betreibe und damit eine Möglichkeit habe meiner Leidenschaft nachzugehen. Natürlich freut es mich, wenn Brands auf mich aufmerksam werden und mit mir zusammenarbeiten möchten. Da ich finanziell jedoch nicht von Instagram o.Ä. abhängig bin, kann ich ganz bewusst und ohne Existenzängste eine Vielzahl an Kooperationen ablehnen. Ich kann mir vorstellen, dass dies bei Influencern, welche ihre Social Media Kanäle hauptberuflich betreiben nicht mehr ganz so einfach ist, da ihre monatlichen Fixkosten auch gedeckt werden müssen.
Mir ist es wichtig, dass ich alle Produkte ausgiebig testen kann und euch am Ende des Tages nur Marken und Produkte vorstelle, welche mich überzeugt haben und welche ich mir auch selbst kaufen würde.
Sponsored Posts auf Instagram sind durchaus lukrativ und meist sehr gut bezahlt. Dennoch bin ich der Meinung, dass es moralisch einfach unvertretbar ist Produkte nur aufgrund eines finanziellen Vorteiles zu empfehlen. Ich schätze es sehr, wenn ich positives Feedback zu meinen Kooperationen bekommen und ihr die Produkte, Dienstleistungen oder Hotels gleich toll findet wie ich selbst. Speziell bei Hotelkooperationen, bei denen man im Vorhinein ja nicht ahnen kann wie einem das Hotel tatsächlich gefällt ist es mein höchstes Anliegen frei und ohne Einschränkung über meinen Aufenthalt berichten zu dürfen. Vielleicht ist euch schon mal aufgefallen, dass in fast allen meiner Hotel Reviews auch negative Punkte erwähnt werden, da kaum ein Hotel schlichtweg zu 100% perfekt ist.
Da ich mittlerweile einen Einblick in diverse Unternehmen habe und oftmals weiß hinter welcher Firma wie viel Influencerbudget steckt, erkenne ich welche Kooperation höchstwahrscheinlich nur aus finanziellen Gründen zugesagt wurde. Ich finde es schwierig als reiner „Hobby Instagram Nutzer“ zwischen wirklich persönlicher Herzensempfehlungen und reinen sponsored posts zu unterscheiden. Auch hier bin ich wieder der Meinung, dass man bewusst über seinen Konsum nachdenken sollte und vor allem Werbepostings gründlich reflektieren sollte.

Das führt mich gleich zum nächsten Punkt: Hotel Kooperationen.
Ich bekomme oft Nachrichten, dass ich immer in wunderschönen Wellnesshotels übernachte und hierfür teilweise auch beneidet werde.
Die Zusammenarbeit mit Hotels bedeutet mir sehr viel und ist eine meiner liebsten Kategorien. Man darf jedoch nicht vergessen, dass ich grundsätzlich zu einem Rechercheaufenthalt eingeladen bin und einen Großteil des Aufenthaltes mit fotografieren, Stories hochladen und texten beschäftigt bin. Dabei schwirren meine Gedanken während des ganzen Aufenthaltes um die Review und wie ich den Blog Beitrag möglichst angenehm für euch aufbereiten kann. Gleichzeitig möchte ich das gesamte Programm der Anlage testen, um euch ein breit gefächertes Feedback aufzubereiten.
Vergesst nicht, dass es auch Influencern auf den Malediven oftmals so geht. Teilweise bekommen diese eine Vielzahl an Bildern vorgeschrieben, welche erstmal produziert werden müssen. Ich denke nicht, dass diese Urlaube immer schön sind, sondern oftmals auch zum Drang nach Perfektionismus geneigt sind. Nina beschreibt auch in ihrem Buch, dass viele große Instagram Persönlichkeiten sich oftmals von ihrem eigenen Freund wie von einem Butler bedienen lassen. Wenn ein Foto nicht so aussieht wie erhofft, führt dies zu Krach im Paradies.

Ich denke, dass das ganze Instagram Business auf mehr Schein als Sein ausgelegt ist und wir immer nur mit Inhalten der Sonnenseite des Lebens befüllt werden.
Was meinen Account geht, möchte ich euch gerne über positive Momente meines Lebens, glückliche Tage und ehrliche Empfehlungen erzählen. Jeder von uns hat bessere und schlechtere Tage. Tage an denen wir vor Glück die ganze Welt umarmen möchten und Tage an denen wir uns den ganzen Tag im Bett verkriechen möchten.
Wenn es mir schlecht geht, möchte ich euch nicht volljammern oder mich über mein Leben auf Instagram beschweren. Im Gegenteil: ich möchte mich über Positives austauschen und mich von der App inspirieren lassen.
Wichtig ist aus meiner Sicht Instagram bewusst zu konsumieren und nicht in eine Scheinwelt des Perfektionismus zu verfallen.


Wie steht ihr zu diesem Thema?

 

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